Am 16. März durften 13 Mitglieder des Fanclubs einmal eine andere Reise ins wunderschöne Bayern unternehmen. Wir fuhren nach Erding um die dort ansässige Brauerei zu besichtigen. Die Stadt Erding liegt östlich von München in der nähe des Flughafens und hat auf 54 Quadratkilometer etwa31'000 Einwohner. Die Brauerei war ursprünglich an der Langen Zeile - die „Hauptgasse" der Stadt angesiedelt. Mittlerweile wurden die Räumlichkeiten dort aber zu klein, so dass man vor den Toren Erdings eine neue Brauerei bauen musste. ImJ ahre 1978 wurde dort erst nur der Gärkeller gebaut, 1983 wurde der gesamte Betrieb dorthin verlagert und in der Zwischenzeit erneut erweitert. Die Erdinger

Brauerei ist die grösste Weissbierbrauerei der Welt. Täglich verlassen über eine Million Flaschen das Brauereigelände. Als erstes wurden durften wir ein kurzes Einführungsvideo sehen in dem die Brauerei vorgestellt wurde. Danach wurden 5 Weissbierkenner gesucht, die an einer Besucherbefragung teilnehmen wollen. Ich nahm mehr oder weniger Freiwillig daran teil. Wir gingen mit dem Chef der Abteilung Qualitätskontrolle in einen Raum, wo jeder vier verschiedene Weissbiere serviert bekam. Die Namen und Marken der Biere blieben anonym. Nun hatten wir die wunderbare Aufgabe, alle vier zu kosten und auf einem Fragebogen in Bezug auf Geschmack, Frische, Farbe und Trübung zu bewerten. In der Zwischenzeit wurden die anderen in z wie Gruppen durch das Brauereigelände geführt. Wir fünf Testkandidaten bekamen danach eine separate Führung. Das Erdinger Weissbier wird streng nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Dieses Gebot schreibt vor, dass für die Produktion von obergärigem Bier (wie z.b. das Weissbier) ausschliesslich Getreidemalz, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden darf. Noch heute ist das Reinheitsgebot im deutschen Biersteuergesetz verankert. Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 12. März 1987 dürfen aber auch Biere verkauft werden, die nicht dem deutschen Reinheitsgebot entsprechen, diese müssen aber eindeutig gekennzeichnet werden. Man kann sich also auch heute noch darauf verlassen, dass mit dem Gütesiegel „Reinheitsgebot" reiner Biergenuss garantiert ist! Weiter durften wir die Sudhäuser und die liegenden Lagertanks im Gärkeller begutachten. Man verwendet in Erding liegende Tanks, da bei stehenden Tanks die Qualität leiden würde. Jeder der 64 Tanks nimmt 125'000 Liter Bier auf! Dort drin werden wird das Bier zu Jungbier gegärt. Das Jungbier ist noch ungeniessbar. Dieses wird nun gefiltert und danach sofort in Flaschen, Dosen oder Fässer abgefüllt. Für die Flaschen stehen zwei vollautomatische Abfüllanlagen mit einer Kapazität von 60'000 und 110'000 Flaschen pro Stunde zur Verfügung. Die Flaschen werden etikettiert und in Harrassen abgefüllt und auf Paletten gestapelt. So werden sie in unterirdischen Gängen auf Förderbändern ins Hochregallager befördert. In diesem voll computergesteuerten und klimatisierten Lager finden gleichzeitig bis zu 15 Millionen Flaschen Bier platz. Der Computer sorgt dafür, dass jede Flasche mindestens 4 Wochen ruht. Das Besondere am Erdinger Weissbier ist nämlich, dass es erst in der Flasche fertig gärt und so seinen unverwechselbaren Geschmack erhält. Nach der vorgeschriebenen Reifezeit werden vom Computer automatisch die geforderten Mengen der richtigen Sorte bereitgestellt und auf LKW's verladen. Täglich verlassen so mehr als eine Million Flaschen die Brauerei! Nach der Führung durften wir natürlich die verschiedenen Sorten bei Weisswürstel und Brez'n kosten. Und natürlich durfte auch ein Besuch im Fanshop nicht fehlen. Danach orderten wir noch sechs Kartons Erdinger Champ als Proviant für die Rückfahrt. Während wir in München dann im Stau standen hörten wir über Radio die Bundesligareportagen - leider trug der FC Bayern diesem gelungenen Tag nicht noch das seine bei und wir mussten uns mit einem Pünktchen aus Kaiserslautern begnügen. Aber nach einem längeren Aufenthalt in Aichstätten, wo ich es mir mit einem McChicken auf dem Bahndamm gemütlich machte und etwas die frische allgäuer Luft genoss, passierten wir auch schon bald die Bundesgrenze und erreichten wieder unseren Ausgangspunkt, wo jeder wieder seine eigenen Wege ging.

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