Das Auswärtsspiel in Dortmund – wir hatten es ja vor ziemlich genau einem Jahr schon erlebt – sollte den Stotterstart vergessen machen. Daher wollten wir uns dieses Spiel nicht entgehen lassen, obschon es die DFL auf einen Sonntag angesetzt hatte.

Reto, Köbi und ich fuhren am frühen Samstagmorgen los, die Reise ging über den schönen Bodensee nach Friedrichshafen und von dort via Ulm nach Düsseldorf. In Düsseldorf bezogen wir zuerst mal unser Hotel und gingen dann in die Altstadt wo wir uns noch die Bundesliga-Konferenz bei einem lecker Altbier zu Gemüte führten. Auch den ganzen Abend verbrachten wir natürlich an der längsten Theke der Welt – die Düsseldorfer Altstadt.

Am Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, gingen wir wieder zum Bahnhof. Dort nahmen wir in einem RegionalExpress in Richtung Dortmund Platz. Ich war noch etwas müde vom Altstadtbesuch und schlief deswegen zeitweise, während wir durch das Ruhrgebiet tuckerten. Als wir dem Schaffner unser Spielticket zeigten, dass ja auch für die Fahrt mit dem RegionalExpress Gültigkeit hatte sagte der nur „Aha, zum Spiel der Zecken“. Ich geh mal davon aus, dass der Schaffner Anhänger des Kellerkindes aus Herne West ist.

In Dortmund spazierten wir erst mal etwas durch die Innenstadt. Plötzlich hörten wir jemand in Rheintaler-Slang unsere Namen rufen. Da sahen wir Martin Schier mit seinen Vater und weiteren Kollegen in einem Strassenkaffe sitzen. Wir gesellten uns natürlich sofort dazu. Kaffee tranken wir aber nicht – dafür ein kühles Pils. Dies passte auch besser zum warmen Spätsommerwetter.

Auch Frank – unser Ehrenmitglied – war ja in Dortmund. Wir versuchten ihn telefonisch zu erreichen, vielleicht wollte er sich ja auch noch in unsere gemütliche Runde gesellen. Dem war aber dann, zu unserem Erstaunen nicht so. Er war grad in einer Kunstaustellung. Ruhr 2010 lässt grüssen. Aber der Grund, warum Frank statt einem kühlen Pils eine Kunstaustellung bevorzugte war wohl nicht die aktuelle europäische Kulturhautstadt sondern eher seine Freundin Sarah, die mit ihm mitgereist ist.

Später pilgerten wir dann auf vielfachen Wunsch zu Fuss zum Stadion. Der Spaziergang dauerte gut 40 Minuten. Aber es herrschte ja angenehme Temperaturen. Vor dem Stadion tranken Reto und ich noch ein Bierchen beim Stadion Rote Erde und diskutierten dort fleissig mit einigen Dortmund-Fans über die aktuelle Lage der Liga.

Im Stadion hatten wir wieder – wie letztes Jahr auch schon – den etwas unglücklichen Block 60, ganz in der Ecke. Die Sicht ist dort nicht gerade optimal. Aber naja, ist ja egal. Hauptsache wir sind da und holen drei Punkte. Dies kam aber leider anders. Also wir waren wohl im Stadion, aber mit den Punkten, da wurde nichts. Lucas Barrios aka Bingo Baby und Nuri Sahin hatten da was dagegen. Allerdings, vielmehr dagegen hatten unsere eigenen Spieler, die in der ersten Halbzeit trotz besseren Chancen einfach nichts rein machten. Wie so oft in dieser Saison. In der zweiten Halbzeit, in der auch die beiden Toren fielen, war Dortmund dann klar die bessere Mannschaft. Nach dem Spiel blieben wir erst noch ein paar Minuten konsterniert stehen. 13 Punkte Rückstand auf Mainz 05??? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Aber leider ist es wahr.

Nach dem Spiel fuhren wir mit der U-Bahn und einer Horde Singender BVB’ler zum Bahnhof. Die hatten ja allen Grund zu feiern, und wer mochte es ihnen vergönnen? Beim Bahnhof assen wir erst noch eine Kleinigkeit bei einer amerikanischen Sandwich-Kette. Anschliessen gönnten wir uns noch ein, zwei Feierabend-Pilschen ehe wir dann gegen halb Elf wieder zum Bahnhof gingen. Von dort fuhr uns dann der Nacht-ICE direkt nach Basel, wo wir am frühen Montagmorgen pünktlich eintrafen.

So ging eine nicht grad sehr ruhmreiche Auswärtsfahrt zu Ende. Wenn man das Spiel mal aussen vor lässt, hatten wir aber trotzdem unseren Spass und NRW ist halt immer eine Reise wert.

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